Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen wurden auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene verschiedene Maßnahmen ergriffen. So gilt seit Ende April bundesweit die Maskenpflicht. Eine jener Maßnahmen, durch die die Nachfrage nach Atemschutzmasken sowohl im Gesundheitswesen als auch in der Industrie und im Privaten explosionsartig gestiegen ist. Eine Situation, auf die Hersteller, wie der Multitechnologiekonzern 3M, schnell reagiert haben. Dennoch ist die Lieferfähigkeit gegenüber Kunden aus der Industrie noch nicht wieder im Gleichgewicht. Wir haben nachgefragt, woran das liegt und haben Antworten von Dirk Lange erhalten. Als Managing Director der Central Europe Region von 3M hat er den Überblick für Deutschland, die Niederlande, Belgien, Österreich und die Schweiz.
Wie hat sich die Nachfrage nach Atemschutz durch die Pandemie in den letzten Monaten entwickelt?
Mit der steigenden Zahl der bestätigten COVID-19-Fälle zu Beginn der Pandemie erlebten wir einen beispiellosen Anstieg der Nachfrage nach N95/FFP2-Atemschutzmasken. Insbesondere medizinisches Personal, das an vorderster Front gegen den COVID-19-Erreger kämpft, ist auf qualitativ hochwertigen Atemschutz angewiesen. Während vor der Pandemie rund 90 Prozent der 3M Atemschutzmasken an Industrie- und Gewerbekunden geliefert wurden und etwa 10 Prozent an den medizinischen Bereich, hat sich das Verhältnis in der aktuellen Krise umgekehrt.
Welche Maßnahmen wurden getroffen um den Bedarf zu decken?
Durch die Zusammenarbeit und den Austausch mit Sachverständigen vor Ort sowie den Behörden ist es 3M gelungen, die Geschäftstätigkeit unter schwierigen Umständen weltweit aufrechtzuerhalten. Wir haben umfassende Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter eingeführt und achten weiterhin darauf, dass unsere Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen weltweit die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.
Unsere Produktionsanlagen laufen 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Seit dem Ausbruch von COVID-19 haben wir die Produktion von N95/FFP2-Atemschutzmasken innerhalb von zwei Monaten auf 100 Millionen Atemschutzmasken monatlich verdoppelt. 3M wird die Kapazität in seinen weltweiten Produktionsstätten, einschließlich USA, Asien und Europa, innerhalb der nächsten 12 Monate erneut auf eine jährliche Produktionsleistung von bis zu 2 Milliarden Atemschutzmasken verdoppeln.
Welche Bereiche werden mit Vorzug beliefert?
3M hat sich zu einer ausgewogenen Verteilung von 3M Atemschutzmasken verpflichtet. Wir unterstützen sowohl das öffentliche Gesundheitswesen als auch die Industrie, deren Betrieb auf unsere Produkte angewiesen ist. Leider musste angesichts der sich entwickelnden Situation nun ein größerer Teil unserer Produktionskapazität für die Versorgung der Gesundheitsfürsorge sowie für Notfallmaßnahmen eingesetzt werden, was sich auf unsere Lieferfähigkeit gegenüber unseren Kunden aus der Industrie auswirkt.
Gab es außer der exorbitanten Nachfrage weitere Hürden?
Einige Regierungen beschlagnahmten bestimmte 3M Produkte (obwohl 3M die Herstellung seiner Produkte immer noch kontrolliert) und/oder zentralisierten die Lieferung dieser Produkte. Die Europäische Kommission hat die Verordnung (EU) 2020/402 vom 14. März 2020 umgesetzt, die den Export bestimmter Produkte außerhalb der EU/EFTA-Länder von der Vorlage einer Exportgenehmigung abhängig macht.
Die deutsche Exportbeschränkung für bestimmte Schutzausrüstungen ist inzwischen aufgehoben worden. In einigen Ländern waren die Fertigungsbetriebe gezwungen, die Produktion zu schließen oder die Produktionszeit zu begrenzen. Für 3M wirken sich solche Schritte sowohl auf unseren Zugang zu den Vorprodukten als auch auf unsere Fähigkeit aus, Fertigprodukte innerhalb der Standardvorlaufzeiten zu liefern.
Zudem kämpft 3M seit dem Ausbruch der Krise konsequent gegen Produktfälschungen und Betrug im Zusammenhang mit 3M-Produkten und Preismissbrauch. 3M hat die Preise für Atemschutzmasken seit dem Ausbruch von Corona nicht erhöht. Kunden können potenziell betrügerische Aktivitäten über die folgende Internetseite melden: https://engage.3m.com/covidfraud_de_DE.
Welche Entwicklung erwarten Sie in den nächsten Monaten?
Da die Corona-Pandemie ständig neue Anpassungen erfordert, kann sich die Antwort darauf im Grunde täglich ändern. Die Notwendigkeit, die Versorgung zu verlagern, wird wahrscheinlich für die Dauer der Notfallmaßnahmen, die von den Regierungen in aller Welt erklärt und umgesetzt werden, auf absehbare Zeit weiter bestehen.
3M setzt die Maximierung der Produktion in unseren Produktionsstätten weltweit für alle Einweg-, Mehrweg- und motorisierten Atemschutzgeräte und Atemschutzgeräte mit Druckluft fort. Während wir intensiv daran arbeiten, unsere eigenen Produktionskapazitäten zu erweitern, unterstützen wir Behörden, Händler und andere Stellen dabei, Warenströme zu priorisieren und umzuleiten, um Schutzausrüstung dort zur Verfügung zu stellen, wo sie am dringendsten benötigt wird.
Welche Rollen spielen Händler wie Schloemer bei der Versorgung der Industrie mit 3M-Produkten?
Händler wie Schloemer übernehmen als Bindeglied zwischen Hersteller und Kunde viele wichtige Funktionen. Kunden werden professionell beraten und individuell betreut. Schloemer bietet viele Service-Leistungen an, die wir als Hersteller nicht übernehmen können.
Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit Schloemer daran, Warenströme für die Kunden aus der Industrie zu priorisieren. Schloemer unterstützt uns dabei mit einem umfassenden Überblick über die Kauffrequenz, die Einkaufsgewohnheiten und die Bedarfshäufigkeit der einzelnen Industriekunden. Deswegen empfehlen wir allen 3M-Kunden in Bezug auf ihren Bedarf an Atemschutzgeräten weiterhin mit ihrem 3M-Vertragshändler Schloemer im Kontakt zu bleiben.
Kunden sollten auch auf Schloemer zählen, wenn ihr Bedarf aktuell nicht mit 3M-Produkten gedeckt werden kann. Schloemer verfügt über ein spezialisiertes Produktsortiment mit hochwertigen Markenprodukten. Die Kundenmanager und Produktspezialisten von Schloemer kennen die Anforderungen des Kunden und können bei der Auswahl des richtigen Ausweichproduktes helfen. So erhält der Kunde am Ende eine persönliche Schutzausrüstung, die Gesundheit und Leben schützt.
Sie wollen mehr über 3M-Atemschutzmasken erfahren? Dann wenden Sie sich an unseren Spezialisten für Atemschutz: Herr Timo Müller, Tel. 02361 5805-493, mueller@schloemer24.de