Verantwortung vom ersten Tag an. Eigene Entscheidungen treffen und eigene Projekte übernehmen. Das ist die Ausbildung bei Schloemer. Mit einer Ausbildungsquote von 10 Prozent baut das E/D/E Mitglied auf eine gesunde Mischung aus Nachwuchskräften und erfahrenen Mitarbeitern. Hierbei wird vor allem die soziale Komponente großgeschrieben.
Bei Schloemer beginnt die Herzlichkeit bereits am Empfang und zieht sich durch das ganze Unternehmen. Typisch für Recklinghausen – mitten im Ruhrgebiet. Man merkt den Menschen an, wie gerne sie hier arbeiten. „Den Erfolg von Schloemer sichern unsere Mitarbeiter. Ohne sie wäre das Unternehmen jetzt nicht da, wo es heute ist“: ein Satz den Klaudia Kulla, Personalleiterin nicht einfach so daher sagt. In den letzten 10 Jahren ist Schloemer um 70 Prozent gewachsen. Der Industriezulieferer beschäftigt insgesamt 180 Mitarbeiter – davon 18 Auszubildende in den Berufen Groß- und Außenhändler sowie Fachlagerist. Vier absolvieren ihr duales Bachelor-Studium und das IT-Bachelor-Studium.
1900 als kleines Handelsunternehmen für Bergwerks- und Hüttenerzeugnisse gegründet, ist Schloemer heute führender Spezialist für Arbeitsschutz und Industrietechnik. „Wir fokussieren uns ganz bewusst auf wenige Sortimente, die wir intensiv betreuen “, sagt Gerd Cöster, der gemeinsam mit seinem Bruder Uwe Cöster das Unternehmen leitet. „Ich bin der Meinung, dass es sinnvoll ist, nicht überall mitzumischen, sondern in wenigen ausgewählten Bereichen richtig gut zu sein. Mit einer Fokussierung geht eine starke Serviceorientierung einher. Dann sind es nicht die Produkte, die uns von unseren Wettbewerbern abheben, sondern der Service und die Menschen.“
Diese Einstellung bekommen die Auszubildenden bei Schloemer von Beginn an mit auf den Weg. „Natürlich müssen die jungen Leute über ihr Handwerk Bescheid wissen, aber genauso wichtig sind die Kommunikation und soziale Kompetenz“, sagt Gerd Cöster. Aus diesem Grund bietet das Unternehmen allen Mitarbeitern und Auszubildenden in der Schloemer Akademie zielgerichtet Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu EDV-Anwendungen, Produktschulungen und Methodentrainings. Mit praxisnahen Trainingsmaßnahmen werden Kompetenz- und Personalentwicklung gesichert.
»Bei Schloemer ist man als Auszubildender direkt vollwertiges Mitglied des Teams«
„Als Vorbereitung für zukünftige Kundengespräche bekommen wir außerdem die Chance, das Präsentieren vor unseren Kollegen, Teamleitern und der Geschäftsführung zu trainieren. Anschließend leiten wir in eine Diskussion über“, erklärt Jannik Bien, Auszubildender im Groß- und Außenhandel im ersten Lehrjahr, den Ablauf der ‚Speakers Corner‘. Dieses zusätzliche Schulungsformat hat Schloemer speziell für die Auszubildenden entwickelt. „Wichtig ist, dass die Auszubildenden verstehen, ihren Standpunkt zu vermitteln, sodass andere diesen nachvollziehen können. Zudem lernen sie mit Einwänden und Argumenten anderer umzugehen“, erklärt Gerd Cöster das Konzept dahinter.
Hundert Prozent plus eins
Denn es gilt: Seinen Kunden gegenüber hat Schloemer einen hohen Anspruch. „Wir geben das Leistungsversprechen »Schneller. Mit Sicherheit.« und legen auch Wert darauf, dass dies von unseren Mitarbeitern gelebt wird und sie nicht nur 100 Prozent geben, sondern, wenn möglich, ein bisschen mehr. Eben 100 plus 1. Oft machen Kleinigkeiten den Unterschied aus und sorgen dafür, dass die Kunden weiter auf Schloemer setzen“, sagt Gerd Cöster. „Diesen Unterschied machen unsere Mitarbeiter.“ Schloemer schult seine Mitarbeiter über das gängige Produktwissen hinaus zu qualifizierten System- und Fachberatern.
Doch nicht nur die Mitarbeiter machen für Schloemer den Unterschied. Auch das Unternehmen setzt sich auf eine ganz besondere Art und Weise für seine Mitarbeiter ein. So organisierte der Industriezulieferer für die Auszubildende Kristina Willing ein dreiwöchiges Praktikum beim Partner SC Johnson in Großbritannien im Rahmen ihrer Zusatzqualifikation „Europaassistentin (IHK)“, um sie auf den Umgang mit Geschäftspartnern aus dem Ausland vorzubereiten. „Schloemer bietet uns Azubis viele Möglichkeiten der Weiterbildung und hat mich bei meiner Fortbildung unterstützt und mir das Praktikum in England organisiert.“ Die 25-jährige strahlt, als sie von ihrem Aufenthalt berichtet. „Ich habe jede Woche eine neue Abteilung kennengelernt, habe tatkräftig im Verkauf und Marketing unterstützt, Kundenaufträge angelegt, Reklamationen bearbeitet oder Wettbewerbsanalysen erstellt – und das alles auf Englisch.“
Allen Nachwuchskräften bei Schloemer merkt man an, wie viel Freude es ihnen bereitet, ihre Ausbildung dort zu absolvieren. „Als Auszubildender bei Schloemer wird man direkt als vollwertiges Mitglied im Team integriert und bekommt von Beginn an Aufgaben, die man eigenständig bearbeitet“, sagt Pascal Alack, der seit der frisch bestandenen Prüfung im Januar zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel als Sachbearbeiter tätig ist. Die Auszubildenden bei Schloemer durchlaufen die verschiedenen Bereiche des Unternehmens: vom Arbeitsschutz, über die Schlauchtechnik, den Brandschutz bis zu den Betriebseinrichtungen. Aber auch Rechnungswesen und Lager stehen auf dem Programm.
Das Engagement von Schloemer in seine Auszubildenden zahlt sich aus: Regelmäßig belegen die jungen Leute Spitzenplätze bei der E/D/E Wertung PVH Talent. Zudem ernannte das Wirtschaftsmagazin »Capital« Schloemer im Jahr 2017 zu einem von Deutschlands 250 besten Ausbildungsbetrieben.
„Ich investiere viel Zeit in die Auswahl unserer zukünftigen Azubis und schaue mir jede Bewerbung, die ich erhalte, genau an“, sagt Klaudia Kulla. „Dabei achte ich nicht nur auf die Noten, mich interessiert die Person hinter der Bewerbung, die Person, die gerne eine Ausbildung bei uns absolvieren möchte.“
Stärken herausfinden
„Unser Ziel ist es, alle Auszubildenden zu übernehmen. Wir bilden für den eigenen Bedarf aus“, sagt Gerd Cöster. „Deswegen sind uns Bewerber am liebsten, die sich genau überlegen, ob sie gerne hier arbeiten und deswegen vielleicht auch ein zweites oder drittes Gespräch mit uns führen möchten, um so ihre Entscheidung nicht dem Zufall zu überlassen.“ In den letzten 30 Jahren hat Schloemer insgesamt 120 Nachwuchskräfte ausgebildet. Unter den kaufmännischen Angestellten, die aktuell bei Schloemer beschäftigt sind, befinden sich heute noch knapp 40, die ihre Ausbildung im Unternehmen gemacht haben. Viele haben als Assistent, Produkt- oder Kundenmanager, Teamleiter oder Key Account Manager Karriere gemacht und bekleiden eine Führungsposition.
„Für uns ist am Ende der Ausbildung wichtig, dass die Azubis ihren Platz im Unternehmen finden. Nicht jeder Auszubildende ist an jedem Arbeitsplatz gleich glücklich“, sagt Klaudia Kulla. „Während ihrer Ausbildung beobachten wir die Jugendlichen aufmerksam und versuchen ihre Stärken herauszufinden.
»Wir möchten für jeden Azubi den richtigen Platz im Unternehmen finden«
Dafür tauschen wir uns regelmäßig mit Abteilungs- und Teamleitern aus und können so den richtigen Platz für jeden Einzelnen finden. Dies ist eine unserer wichtigsten Aufgaben als Ausbildungsbetrieb, denn wir wissen, wie wichtig es ist, dass die Mitarbeiter zufrieden sind. Wer gerne zur Arbeit kommt, leistet auch gute Arbeit.“
Über Schloemer
Das Unternehmen Schloemer, 1900 von August Schloemer in Duisburg als Handel für Bergwerks- und Hüttenerzeugnisse gegründet, ist heute führender Spezialist für Arbeitsschutz und Industrietechnik mit europaweiter Systemversorgung mit Sitz in Recklinghausen. Mit über 100 000 Markenprodukten, maßgenauen Anfertigungen in eigenen Werkstätten und individuellen Dienstleistungen vor Ort versorgt Schloemer als Servicehändler über 5000 Kunden. Das moderne Logistikzentrum sowie elektronische Beschaffungslösungen sorgen für schnelle und sichere Prozesse.
Laura Stern: „Die Mitarbeiter machen den Unterschied“, in: PVH Magazin, 1/2019, S. 18-21; Fotos: E/D/E, Jakob Studnar