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Firmenfahrzeug mit zwei Rädern

Firmenfahrzeug mit zwei Rädern

Gute Zusammenarbeit: Geschäftsführer Gerd Cöster, Personalleiterin Klaudia Kulla (beide Schloemer) und Carsten Schlieter (Edelhelfer, v.l.).

Schloemer und Edelhelfer kooperieren beim Projekt „JobRad“

Das Thema Dienstwagen und Leasing ist für viele Unternehmen ein alter Hut: Alle wichtigen Autokonzerne bieten entsprechende Programme an, für die Personalabteilungen gehört das Jonglieren mit der „1-Prozent-Regel“, Steuervergünstigungen und Firmenwagenrechnern zum Alltag. Doch was, wenn das Dienstfahrzeug keine vier, sondern zwei Räder hat?

Beim Recklinghäuser Unternehmen Schloemer kennt man die Antwort: Seit 2017 arbeitet der Betrieb mit dem Unternehmen „JobRad“ zusammen. Das Prinzip: Arbeitnehmer suchen sich ein Fahrrad oder E-Bike nach ihren Wünschen aus – der Arbeitgeber least das JobRad und überlässt es dem Mitarbeiter zur freien Nutzung. Im Gegenzug behält er einen kleinen Teil des Bruttogehalts des Jobradlers ein und bedient damit die Leasingrate. Arbeitgeber erhalten bei JobRad eine Rundum-Dienstleistung im Hinblick auf die Abwicklung von Leasing und Überlassung. „Ein Mitarbeiter hat uns auf die Idee gebracht“, berichtet Gerd Coester, einer der beiden Geschäftsführer bei Schloemer. „Im Nachhinein muss man sagen: Das war eine Super-Idee!“

Auf der Suche nach einem Partner, der für die nötigen Fahrräder sorgt, wurde man in Recklinghausen fündig: Bei „Edelhelfer“, dem Fahrradfachhandelsunternehmen von Carsten Schlieter. „Edelhelfer“ ist einer der vielen Partnerbetriebe von JobRad, dort hat man das Prinzip kennen und schätzen gelernt. Schlieter sorgt dafür, dass die Qualität der Leasing-Räder hoch ist. „Die Menschen fahren immer mehr Rad – es ist die beliebteste Freizeitaktivität der Deutschen“, sagt Carsten Schlieter. „Und es bringt dem Körper wesentlich mehr, wenn ich statt zwei Stunden am Wochenende jeden Tag eine halbe Stunde auf dem Rad sitze.“

Dieser Aspekt war Gerd Cöster und Personalleiterin Klaudia Kulla auch wichtig. „Wir hatten uns vorher schon im Rahmen des Themas Betriebliches Gesundheitsmanagement dazu Gedanken gemacht“, berichtete Klaudia Kulla. „Da war das ein Baustein, den wir mit Praxis füttern konnten.“ Für die Mitarbeiter sei das eine gute Möglichkeit, zu einem teuren Fahrrad zu kommen, dass sie sich sonst vielleicht nicht leisten würden, ergänzt Gerd Cöster, der von der Resonanz überwältigt war, die das Thema bei seinen Mitarbeitern fand. „Ich habe am Anfang mit zehn abgeschlossenen Verträgen gerechnet“, sagt Cöster, „20 wäre viel gewesen.“ Inzwischen hätten 30 der etwa 180 Mitarbeiter ein E-Bike geleast – „das ist eine tolle Quote“, freut sich der Geschäftsführer.

Klaudia Kulla überzeugt beim Leasing-Anbieter JobRad auch die Benutzerfreundlichkeit. „Die administrative Abwicklung läuft über eine einfach zu bedienende Online-Plattform – das spart viel Zeit und Mühe und macht es dem Arbeitgeber relativ leicht“, sagt die Personalleiterin. Bei Schloemer hat man sich dazu entschlossen, für jedes Leasingrad die Kosten für die jährliche Inspektion sowie für eine Vollkasko-Versicherung zu übernehmen.

Gerd Cöster hat den Schritt nicht bereut – der Zuspruch der Mitarbeiter („Herr Cöster, das mit dem JobRad ist eine richtig gute Sache.“) gibt ihm Recht. Kürzlich hatte sich ein Mitarbeiter im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit mit dem Projekt beschäftigt. Als Cöster ihn am Ende fragte, was seiner Meinung nach noch verbessert werden könnte, gab es nur eine Antwort: „Sie werden für die Zukunft mehr Fahrradständer brauchen.“

o.A.: Firmenfahrzeug mit zwei Rädern, in: Wirtschaft im Blick, 01/2019, S. 13

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